Das mit dem LehrplanPLUS neu eingeführte Wahlpflichtfach Biotechnologie kombiniert Inhalte aus Biologie, Chemie, Physik und Technologie und bereitet so den Weg für interdisziplinäre Problemlösungen, die besonders in unserer Ausbildungsrichtung ‚Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie‘ zukunftsweisend sind.
Besonderes Merkmal ist die Verknüpfung der klassischen Biologie mit anwendungsbezogenen Inhalten der Labortechnik. Die in der ‚Biotechnologie‘ spezifizierten Themen spannen einen weiten Bogen von klassischen Arbeitsweisen der Biologie - wie Mikroskopieren und Experimentieren - über theoretische Inhalte aktueller Bioverfahrenstechnik bis hin zu zukunftsweisenden Methoden in Medizin, Technik und Informatik. Charakteristisch für den Unterricht ist dabei die enge Verflechtung von Lernstoff, praktischer Umsetzung des Gelernten und Eigeninitiative der Schüler*innen.
Ähnlich einer Zeitreise beginnen die Schüler*innen im Unterricht der 12. Jgst. mit Experimenten zur Lebensmittelkonservierung, wie sie bereits im Altertum bekannt waren. Aktuelle Methoden aus der Bioverfahrenstechnik lernen sie in den Modulen Pflanzenproduktion und Mikrobiologie kennen, und die fortschrittliche Technologie der Nanoteilchen beschließt die 12. Jgst.
Der Beginn der 13. Jgst. versetzt die Schüler*innen in die ‚anatomischen Theater‘ der Renaissance, wo sie auf klassische Art tierische Organe sezieren und zeichnen. Moderner sind die Kapitel Immunbiologie und Genetik, in denen ausgewählte Methoden heutiger Labortechnik im Fokus stehen. Zukunftsweisend zeigt sich anschließend der Lernbereich Bioinformatik, der in allen Bereichen der Biologie, vor allem aber in der Genetik präsent ist.
Die modulare Gestaltung des Lehrplans gibt Schülern und Lehrern die Flexibilität, Unterrichtsthemen nach Interesse auszuwählen, wobei der selektiv reduzierte Stoffumfang den Schüler*innen die Chance bietet, sich mit ausgewählten Themen intensiver zu beschäftigen. Zahlreiche integrierte Exkursionen geben die Möglichkeit, das Fach auch als Informationsplattform für MINT-Berufe zu nutzen.
Bianka Woigk
Rasterelektronenmikroskopie-Workshop
Lea Schäfer (r) und Thomas Graf (l) beim Sezieren eines Schweineherzens
Mikroskopisches Präparat von Julia Wolf, Bianka Woigk